Über uns

Dürfen wir vorstellen: Wir sind Familie Scholz aus Langenwetzendorf (Landkreis Greiz/Thüringen), ein „Drei-Mann-Multitasking-Unternehmen“. Wir sind etwas „osterverrückt“ und stehen dazu, denn wir pflegen ein recht ungewöhnliches Hobby. In der Osterzeit bauen wir den Langenwetzendorfer Osterpark auf und betreuen ihn. Natürlich muss am Ende auch alles wieder abgebaut und verstaut werden.

  • Manfred Scholz: Handwerker und „Facility-Manager“ des Osterparks. Zuständig für Sicherungsarbeiten, Orthopädie und Logistik.
  • Marita Scholz: Malerin, Farbgenie sowie Schneiderin & Modedesignerin. Eher untalentiert in puncto „Hasenverhütung“.
  • Monique Scholz: Materialmanagement, Kommunikation

Da die Website in das Aufgabenfeld der Kommunikation gehört, schreibt allerdings hier meistens nur eine.

 

Wie alles begann

Die Website ist etwas jünger als das ursprüngliche Langenwetzender Osterbrunnen-Projekt. Meine Großeltern waren von der ersten Stunde an mit dabei, denn sie hatten 2001 ebenso an der Ausfahrt nach Franken teilgenommen und den Beschluss mitgefasst „So etwas braucht unser Ort auch!“. Das Osterbrunnen-Projekt war anfangs eine Sache der Begegnungsstätte Langenwetzendorf, bei der Jung wie Alt gemeinsam anpackten. Die Begegnungsstätte war Zentrum des Eieranmalens, des Bindens des Brunnens sowie des Aufsteckens der Ostereier.

Als es ans Tüfteln ging, wie man den Osterbrunnen am besten hinbekommen könnte, hat meine Oma meine Mutter mit ins Boot geholt. Anfangs gab es kaum Erfahrungen und so wusste man ja noch nicht, wie man die Eier auf das Drahtgestell bekommen sollte. Als Unterlagen waren Stroh und Birkenreisig besorgt. Am Ende setzte sich das Birkenreisig durch. Aber was sollte mit dem Stroh passieren? Wegwerfen kam nicht in Frage! Es wurden damit die ersten drei Hasen gestopft. Und das war der Anfang der (sehr vermehrungsfreudigen) Langenwetzendorfer Hasenschar.

2009 kam die Website hinzu, denn bald merkten wir, dass es immer schwierig ist, sich von Jahr zu Jahr daran zu erinnern, wie man dieses und jenes in der letzten Saison gemacht hat. Da war es gut, wenn man schnell mal auf den Fotos nachschauen konnte. Ein altmodisches Fotoalbum kam aber nicht in Frage. Digital konnte man ja nach vielen Dingen viel schneller suchen und Bilder zügiger finden. Die erste Website war noch mit Google Sites, ein kostenloser Onlinespeicher, realisiert. Doch schon bald gab es dort Platzprobleme und der Internetauftritt zog um auf einen eigenen Webspace mit einem eigenen Content-Management-System. Und so ist es bis heute geblieben. Es ist ein Blog rund um Ostern und die Osterbrunnen – querbeet durch die Region. 2010 kam dann der Social-Media-Auftritt bei Facebook dazu. Und da wir als Website www.osterbrunnen-langenwetzendorf.de heißen, hatten wir uns auch die entsprechende Facebook-Page gesichert (→ Facebook: Osterbrunnen.Langenwetzendorf). Und auch hier nahmen wir Interessierte mit auf die Reise, wie ein Osterbrunnen entsteht. Da gibt es sehr viele schöne Dinge und lustige Begebenheiten zu berichten, manchmal jedoch auch weniger schöne. Doch letzteres gefiel dem einen oder anderen Langenwetzendorfer nicht. Es wurde die Forderung formuliert, dass die Facebook-Seite stets neutral zu sein hätte und ausschließlich positiv berichten dürfte, denn was sollten sonst die anderen Gemeinden aus der Umgebung über Langenwetzendorf denken? In der Praxis sind solche Appelle jedoch nur schwer umsetzbar, denn zwischen neutral und gleichgültig liegt nur ein schmaler Grat. Und außerdem ist das Leben kein Ponyhof!

Seit dem 11.04.2022 ist in Facebook an der alten Stelle nun Schluss. Das Kapitel ist zugeschlagen. Wir haben jedoch als Familie Scholz ein neues Kapitel begonnen. Unter „Osterspaziergang in Lawedo mit Mine“ machen wir „anders-gleich“ weiter. Wer Lust hat, kann uns dort folgen. An der Stelle sind wir meistens auch etwas aktueller als auf der Website. Für diese geloben wir jedoch in Zukunft Besserung. ;o)

Die Website war übrigens schon immer rein privat, denn jeder kann sich eine generische Domain wie unsere sichern. Hier gilt das einfache Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Auch wenn es seit dem ersten Tag genau so und nicht anders im Impressum steht, denken manche Langenwetzendorfer, die Website gehöre zur Gemeindeverwaltung bzw. zur Begegnungsstätte. Es gab nie, es gibt keinerlei Verträge und es wird auch keine Abmachungen in Zukunft geben, die irgendetwas in finanzieller oder inhaltlicher Richtung regeln. Die Kosten für den Auftritt tragen wir seit eh und je ganz allein und auch das rechtliche Risiko liegt komplett bei uns. Hier berichten Menschen mit Herz und Verstand und die haben zu bestimmten Dingen eben eine klare Haltung. Das mag manchen Zeitgenossen vielleicht nicht so ins Weltbild passen, weil eventuell auch mal eine etwas unbequemere Wahrheit außerhalb der eigenen Filterblase angesprochen wird. Aber wenn man es nie anspricht, kann sich auch nie etwas ändern. Und das Argument „Das haben wir schon immer so gemacht!“, zählt letztlich nicht wirklich. Hätte die Menschheit nie einmal etwas anders gemacht oder etwas Bestehendes verbessert, säßen wir wohl immer noch auf den Bäumen! Erich Fried sagte einmal: „Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“ Und wir finden: Recht hat er!

 

Was bislang geschah

Anfangs war das Osterbrunnen-Projekt in Langenwetzendorf ein Projekt der Jugendlichen und Senioren. Hier wurde gemeinsam angepackt. Doch zwischen 2010 und 2020 kam es zu schleichenden Veränderungen. Die Langenwetzendorfer Jugend in der Begegnungsstätte wechselte. Die jungen Leute der ersten Stunde gründeten Familien, starteten ins Berufsleben und zogen weg. Die nachkommenden Jugendlichen konnten sich mit dem Projekt deutlich weniger identifizieren.

In den letzten Jahren mussten sich mehr und mehr der Veteranen der ersten Stunde aus gesundheitlichen Gründen aus dem Osterbrunnen-Projekt zurückziehen. Jüngere Mitstreiter stießen nicht zum Team. Die entstandene Lücke haben wir als Familie Scholz mit viel Engagement ausgefüllt, sonst gäbe es den Langenwetzendorfer Osterpark in seiner jetzigen Form schon lange nicht mehr. Wir hörten den Besuchern zu und nahmen Anregungen auf, die wir versuchten umzusetzen.

Als 2021 der MDR anfragte, ob hier quasi das „Osterspecial“ für UNSER DORF HAT WOCHENENDE gedreht werden könnte, war ganz Langenwetzendorf aus dem Häuschen und mächtig stolz. Am Ende hat Corona einen Strich durch die Dreharbeiten gemacht. Kurz vor Drehbeginn wurde alles abgesagt, weil der Landkreis Greiz ein Corona-Hotspot war und der MDR sowohl sein Team als auch die Protagonisten schützen wollte. Zu dem Zeitpunkt war aber schon vieles fix und fertig vorbereitet.  Was nun: Alles wegschmeißen oder hinstellen? Nach reiflicher Überlegung folgte der Entschluss, doch aufzubauen und das ursprünglich geplante Corona-Konzept durchzuziehen. Damit kam es zur Eröffnung des Osterparks. Als Feedback bekamen wir von vielen Seiten zu hören „Warum habt Ihr das eigentlich nicht schon immer so gemacht?“.

Für die Saison 2022 stellte sich deswegen die Frage: „Was machen wir nun?“ Käme man aus der Nummer überhaupt wieder heraus? Bezüglich dieser Frage kamen von der Begegnungsstätte keinerlei Impulse. Auch hätten wir 2022 ein feierwürdiges Jubiläum gehabt: 20 Jahre Osterbrunnen. Auch das wurde mehrmals von unserer Seite her gegenüber der Begegnungsstätte angesprochen. Zu hören bekamen wir jedoch stets den Verweis auf die unübersichtliche Coronalage. Mit etwas gutem Willen hätte es auch hier sicherlich Lösungen gegeben, um den Veteranen einen kleinen Gruß und eine Anerkennung zukommen zu lassen. Letztlich schaffte man es seitens der Begegnungsstätte nicht einmal, in der Ortszeitung pünktlich eine Aufbau-Zusage oder -Absage zu veröffentlichen.

 

To be continued … so lange es geht

Die Zukunft der Langenwetzendorfer Osterbrunnen entschieden die Klöppelfrauen im April 2022. Ihr „Viel-Wirbel-Um-Buchstäblich-Nichts-Machen“ führte Entscheidungen herbei, die für Klarheit sorgen.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Das frühere Langenwetzendorfer Osterbrunnenteam gibt es nicht mehr. Die Wege trennen sich, denn eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist einfach nicht mehr möglich.
Die Begegnungsstätte wird sich nach und nach zurückziehen. In Zukunft übernimmt der Bauhof das Binden. Der „Rest drumherum“ bleibt so, wie es in den letzten Jahren eh auch schon immer war: rein privates Engagement. Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch ebenso: Wenn es unsere Drei-Mann-Familien-Kooperative allein nicht mehr stemmen kann, ist der Osterpark in seiner jetzigen Form und Vielfalt Geschichte. Das wäre wirklich sehr schade, denn mittlerweile kommen viele Besucher aus nah und fern und sprechen von einem wahren Kleinod und einem echten Osterdorf. Das Parkgelände punktet darüberhinaus mit einer guten Barrierefreiheit. Viele Bänke laden zum Ausruhen ein und so brechen nicht nur junge Familien sondern auch nicht mehr ganz so mobile Menschen zur Runde um den Parkteich auf. Auch viele soziale Einrichtungen wie Seniorenheime, die Vogtlandwerke oder die Lebenshilfe wissen den Osterpark zu schätzen. Sie kommen gern mit ihren Bewohnern und Gästen auf einen Besuch vorbei, kostet es doch keinen Eintritt und das Gelände ist rund um die Uhr zugänglich. So kann man den Kleinbus vollpacken, wenn es mit dem Wetter und dem Tagesprogramm passt und sich die Frühlingsluft um die Nase wehen lassen. Bunte Ostereier und witzige Hasen sorgen immer für gute Laune. Diese Ausstrahlung für die Region sollte nicht unterschätzt werden. Langenwetzendorf hat hier wirklich einmal etwas, das deutschlandweit seines gleichen sucht.

 

Mach mit! Mach’s nach! Mach’s besser!

Von daher kommt auch an dieser Stelle noch einmal ganz klar die Aufforderung: Langenwetzendorf ist das, was Du draus machst! Noch gibt es die Chance, in der Osterzeit eine bunte, witzige Oase der Vielfalt zu sein und vor allem zu bleiben. Gemeinsam können wir den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Kinderaugen zum Strahlen bringen. Wenn das Osterpark-Projekt jedoch erst einmal eingeschlafen ist, wird es mit einem Neustart deutlich schwieriger.
Wir waren schon immer ein Mitmach-Projekt. Jeder kann und darf sich einbringen. Wenn Ihr also Ideen habt, sprecht uns an. Wir finden garantiert eine Möglichkeit, denn der Park ist groß und verträgt viele Farbtupfer. Und wenn Ihr etwas „doof findet“, dann äußert diese Kritik bitte auch, aber nicht vom heimischen Sofa aus oder am Küchentisch, sondern seid ebenfalls mit dabei und zeigt, wie es besser geht! Nichts ist in Stein gemeißelt. Alles ist im stetigen Wandel.

In diesem Sinne: Wir brauchen kein Drama, Baby! Wir brauchen Eier! ;o)

 

Familie Scholz

 


 

Ein kleiner Nachtrag für 2023

Wir versuchen obenstehend, zu erklären, warum die Situation so ist, wie sie ist und weshalb wir uns nach fast 20 Jahren dazu entschlossen haben, hier als Familie Scholz aufzutreten.

Die Erklärungen sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern basieren auf einer Aussprache, die nach Ostern 2022 in der Begegnungsstätte geführt wurde. Gemeinsam wurde in diesem Rahmen die offizielle Trennung besprochen, damit sich niemand mehr für den jeweils anderen rechtfertigen muss. Die Begegnungsstätte zeigte auch die Perspektivlosigkeit des Osterbrunnen-Projektes an sich auf und kommunizierte sehr deutlich, dass die Langenwetzendorfer Jugend, die sich in der Begegnungsstätte trifft, keinerlei Interesse hätte, die Gemeinde aber weiterhin an der Osterkrone festhalten möchte.

2023 kann sich an das 2022 geführte Gespräch nur noch eine der zwei Gesprächsparteien sehr gut erinnern – nämlich Familie Scholz. Auf der anderen Seite kommt es zu kleinen bis mittelschweren Ausfallerscheinungen in der Erinnerungskultur. Bei der „Einbestellung zur Entwicklungserörterung im Jahr 2023“ hatte sich die Position jedenfalls um 180° gedreht. 2023 hieß es seitens der Begegnungsstätte plötzlich, dass es bereits seit ganz vielen Jahren eine Vielzahl an Initiativen im Ort geben würde, die sich alle gern engagieren wöllten, aber leider nichts umsetzen könnten. Im Weg stünde das Engagement der Familie Scholz und ihr Perfektionismus, weshalb niemand mit ihr zusammenarbeiten könnte.

… TJA! …

Es hat sicherlich einige Zeit gedauert, bis diese Argumentation entstanden und ausformuliert war. Es wäre nur ganz bestimmt sehr viel leichter gewesen, einfach im Vorfeld auf uns zuzukommen und mit uns zu reden, statt über uns.

Was für viele jetzt vielleicht doch etwas überraschend ist: Für uns gibt es hier dennoch ein versöhnliches Happy End. Denn letztlich sind wir nicht wirklich traurig, sondern vielmehr den Initiatoren dieser Farce sogar sehr dankbar für ihren gedanklichen Anschubser. Alles hat seine Zeit und jedem Ende wohnt der Zauber eines Neuanfangs inne. Es war eh absehbar, dass wir den Osterpark als Drei-Mann-Projekt auf Dauer nicht hätten stemmen können. Ein leiser Rückbau auf Raten wäre wohl die Folge gewesen. Dieses Schicksal bleibt dem Osterpark so einfach erspart. Er tritt mit einem furiosen Finale von jetzt auf gleich ab und geht so nur in allerbester Erinnerung in die Dorfgeschichte ein. Daher sind wir mit der Entwicklung am Ende vollkommen im Reinen, denn von uns fällt eine große Last ab und verschafft uns ungeahnte Freiräume.

Wir machen also den Weg frei … Die Neuen – noch schüchternen und daher anonymen Köpfe – können sich nun endlich kreativ austoben. Wir haben sehr viel Verständnis und Mitgefühl für die Newcomer, denn wir wissen, dass die Kritiken des Publikums hart sein können. Es braucht eine gehörige Portion Courage, sich dem aktiv zu stellen. Wir sagen ja schließlich nicht ohne Grund seit vielen Jahren: „Einen Osterbrunnen (respektive Osterpark) aufzubauen, ist nichts für Weicheier!“ Geben wir ihnen einfach die benötigte Zeit zum Hineinwachsen ins Ehrenamt der Parkverschönerung. Die Lernkurve wird steil sein. Wir wünschen ihnen dafür alles erdenklich Gute: tolle Ideen, viel Kraft und exzellente Nerven.

Wir können uns nun ganz relaxt zurücklehnen und sind einfach gespannt, wie sich die Situation dann 2024 tatsächlich darstellt. Die bunte Mitmach-Oster-Wiese mit Teichanstoß kann großartig werden, wenn sich all die aufgestaute Kreativität nach so langer Zeit Bahn bricht.

 

PS:

Ich (Monique) bin mir durchaus bewusst, dass die hier beschriebenen Sachverhalte von im Ort zirkulierenden Erzählungen abweichen können. Das ist vollkommen normal und lässt sich einfach erklären: Man kann schließlich Geschehnisse aus vielen Perspektiven erzählen. Sie bekommen dadurch einen völlig anderen Twist. Das kennt jede:r von Crime-Stories. Die gleiche Geschichte dargestellt aus Sicht des Ermittlers, des Mörders oder des Opfers … Und es werden drei völlig unterschiedliche Versionen sein. Das Phänomen kann die Psychologie wissenschaftlich erklären: Konstruktivismus. Schon Pippi Langstrumpf sagte „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Und in Wirklichkeit sieht die Realität tatsächlich ganz anders aus. Jeder Mensch konstruiert sich so tagein tagaus seine Welt auf Basis seines Erfahrungsschatzes, seines Wissens und seiner Haltung. Und obwohl wir alle auf dem gleichen Planeten, teilweise im gleichen Land und sogar im gleichen Ort leben, ist MEINE Welt nicht automatisch DEINE Welt.

Was ist jetzt richtig und was falsch? Die Wahrheit ist: Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Für jede:n ist seine bzw. ihre individuelle Wahrnehmung zunächst stimmig. Die Geschichte nur aus einer Perspektive zu erzählen, zeichnet aber ein unvollständiges Bild. Am Ende muss jede:r selbst nachdenken und für sich entscheiden, welche Variante er bzw. sie für glaubhafter hält.