Resümee 2009 – Betrachtungen nach dem Osterfest
Dieser Artikel erschien in gekürzter Version im Amtsblatt der Gemeinde Langenwetzendorf 05/2009.
In diesem Jahr konnten wir uns alle über das fast sommerliche Wetter zu Ostern freuen. Kein Wunder, dass es viele hinaus in die Natur zog. Fast über Nacht wurden Bäume und Wiesen grün. Immer mehr Langenwetzendorfer und auch viele auswärtige Besucher führt ihr Osterspaziergang zu den Langenwetzendorfer Osterbrunnen und Osterhasen. Die Umleitungsstrecke über Langenwetzendorf beschert der Gemeinde viel Durchgangsverkehr aber auch so manchen neuen Osterbrunnen-Besucher von etwas weiter weg. Viele Leute wundern sich dann, dass es diesen Brauch auch in Thüringen gibt.
Im Vorfeld brachten die Mitarbeiter des grünen Bereiches das Gelände im Park in Ordnung. Durch den Straßenbau im letzten Jahr war dieses mehr in Mitleidenschaft gezogen als sonst. Doch wie immer konnte der Osterbrunnen eine Woche vor Gründonnerstag aufgestellt werden. In diesem Jahr geschah das bereits zum 7. Mal.
Das Osterensemble wirkt erst richtig, wenn alles drumherum „passt“. Deswegen haben wir auch stets im Blick, was noch verbessert werden könnte.
Aus einem stillgelegten Garten in der Kleingartenanlage „Dürre Henne“ konnten wir viele Frühblüher retten und sind so günstig zu Blumenzwiebeln gekommen. Diese wollen wir im Herbst in die Wiese pflanzen.
Vielleicht gelingt uns mit Hilfe der Gemeinde-verwaltung auch bis zum nächsten Jahr, an einer Verbesserung der Papierkorbsituation zu arbeiten. Eine Holzverkleidung der Plaste-Eimer wäre deutlich ansehnlicher. Die Papierkörbe stören auf so manchem Bild, wenn man nicht geschickt Perspektiven ohne Papierkorb sucht. Doch die zu finden, ist gar nicht so einfach.
Der Standortwechsel der Hasengruppe um Meister Lampe mit dem Parkteich und der Kirche im Hintergrund stellte sich für die Fotografen als vorteilhaft heraus. Es war übrigens lustig zu verfolgen, wie die flotte Lotte von den Fotografen an ihren vermeintlich richtigen Platz gesetzt wurde. Das Osterbrunnen-Team hatte ihr dieses Jahr ein lauschiges Plätzchen unter einem der Sträucher zugedacht, so dass sie aus der Ferne, dem Azubi beim Malen zusehen konnte. Die Fotografen gestalteten die Szenerie etwas um und platzierten die flotte Lotte direkt am Azubimaltisch.
Es ist übrigens beschlossene Sache, dass zum nächsten Osterfest die Hasenschule an diesen Platz umzieht. Leider wurde über das Osterwochenende der Parkteich abgelassen – aus Sicht des touristischen Managements keine besonders gute Wahl des Zeitpunkts.
Für dieses Jahr bedanken sich die Mitwirkenden am Osterbrunnen bei allen Besuchern für den sorgsamen Umgang mit den Osterhasen und den Ostereiern. Wir sind immer sehr froh, wenn es keine mutwilligen Zerstörungen gab und viele Besucher ihre Freude hatten.
Doch auch vielen Langenwetzendorfer gilt unser Dank. Immer mehr schmücken ihre Vorgärten, sodass mittlerweile fast ganz Langenwetzendorf im Osterglanz erstrahlt. „Hotspots“ – wenn man es so nennen darf – sind der Butterberg, die Genossenschaftsstraße, Grit’s Zaubergarten, vor dem Gemeindeamt und auch vor der Begegnungsstätte – um nur einige aufzuzählen. Auch in der Waldherberge gab es ein richtiges Osterprogramm.
Osterbrunnen sind vergängliche Kunstwerke
Leider setzte der intensive Sonnenschein dem Tannengrün sehr zu, so das es schnell braun wurde. Durch die Regenmeldung des Wetterberichtes gewarnt, wurde kurzerhand beschlossen, die Hasen etwas früher, dafür aber trockenen Fußes ins Winterquartier zu schaffen. Trockene Figuren sind eine große Arbeitserleichterung. Im Winterquartier geht es bereits jetzt sehr eng zu. Deswegen wurde den Osterhasen auch die Osterhasenpille verordnet. Doch wie es halt so ist … manchmal kommt die Osterhasenfrau einmal durcheinander und so erblickt fast jedes Jahr ein kleiner Nachzügler das Licht der Welt. Neue Ideen müssen jedoch gut abgewogen werden.
Im vorigen Jahr wäre ein Osterhase auf Skiern der Knüller gewesen. Dieses Jahr kam die Idee auf, es könnte einer im Liegestuhl liegen und sich sonnen. Wenn wir im Januar/Februar, wenn die Gesellen fit für ihren Auftritt gemacht werden, wüssten wie das Osterwetter wird …! Aber angeln könnte man – egal bei welchem Wetter. Lassen Sie sich überraschen, was der Fundus noch so hergibt. Für ausgediente Kinderbekleidung haben wir übrigens immer Verwendung, denn auch bei unseren Hasenkindern geht mal etwas kaputt.
Wenn Sie uns so unterstützen möchten, können Sie diese jederzeit in der Begegnungsstätte abgeben. Eventuell notwendige, kleinere Schönheitsreparaturen sind kein Problem und werden von uns vorgenommen. Ein kleiner Flicken in Herz- oder Eiform und schön ist daraus eine Designerhose oder ein Designer-T-Shirt geworden. Haben Sie vielleicht auch noch einen Trittroller, den niemand mehr braucht? Einem unserer Hasenkinder würden Sie damit einen großen Gefallen tun, denn es wünscht sich schon seit langem einen Holztrittroller.
So langsam erreichen wir die Kapazitätsgrenze. Denn es kommen weitere Aufgaben hinzu: Das Einrichten der Ostercachingstrecke kostet ebenso wie die Betreuung der Website, die jetzt auch unter www.osterbrunnen-langenwetzendorf.de erreichbar ist, Zeit. Auf der Website konnten wir bereits Besucher aus Nordamerika, Ägypten, Kolumbien oder Norwegen begrüßen.
So oder so ist das Projekt „Osterbrunnen“ nur durch die Mitarbeit der Senioren und Jugendlichen der Begegnungsstätte, der Unterstützung der Gemeindeverwaltung Langenwetzendorf und dem Verständnis & Mitziehen der Familie machbar. Ohne die tatkräftige Hilfe eines Spezialhandwerkers und einer Schneidermeisterin nehmen die Ideen keine Gestalt an. An alle hinter den Kulissen auch noch einmal ein großes Dankeschön.
Osterausflüge
Was glauben Sie, liebe Leser, was wir Ostern gemacht haben? Natürlich mit der Familie eine Osterbrunnenrundfahrt – nicht durch Franken. Unsere Tour führte uns in die nähere Umgebung. Es ist beachtlich, mit wie viel Hingabe und Ideenvielfalt gerade kleine Ortschaften ihre Dorfplätze und Brunnen schmücken. Mit Bedauern stellten wir allerdings auch fest, dass sich in dieses Engagement immer mehr ein Wettbewerb einschleicht. 7000 Ostereier hier, mit 3333 Ostereiern der größte Osterbrunnen in Thüringen dort … Das Beste, das Meiste, das Größte – Rekorde lassen sich in unserer Gesellschaft halt besser vermarkten. Brauchen wir sie wirklich immer und überall? Selbst auf die Gefahr hin, dass Handwerk und der harmonische Gesamteindruck darunter leiden? Auf den Langenwetzendorfer Osterbrunnen sind immer genau so viele Eier, dass er gut aussieht. Wir werden sehr oft gefragt, wieviel Eier da nun genau zu sehen sind. Wir können darauf keine Antwort sondern nur grobe Schätzungen liefern: Wer hat schon die Muße im Ostervorbereitungsstress auch noch die Eier genau zu zählen?
Allerdings … Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Kennen Sie den Saalfelder Ostereierbaum? Seit einigen Jahren verfolgen wir das Geschehen um diesen Baum aus der Ferne. Dieses Jahr klappte es und wir sahen uns das Original an. Sehenswert! Akkurat mit Lochmuster verzierte Eier … filigran umhäkelte Eier – zum Teil mit Perlenmuster … mit Airbrushtechnik besprühte Eier in Leuchtfarben … Eiermäuse … Eierkäfer … echte Spiegeleier (die mit Spiegelscherben beklebt waren) hingen an einem extra dafür zurechtgestutzten Apfelbaum. Manches Detail mag Geschmacksache sein, eine handwerkliche Leistung steckt aber in jedem Ei. So hat Familie Kraft ein besonderes Kunstwerk in der Osterzeit geschaffen. Unter den 9000 echten Ostereiern fanden wir auch ein paar neue Anregungen für Langenwetzendorf.
Liebe Leser, Sie merken schon, dass es in unseren Köpfen bereits wieder arbeitet. Der Spruch „Nach Ostern ist vor Ostern trifft voll zu.
Übrigens … die Osterbrunnen-Saison 2010 verspricht spannend zu werden! Kommt doch der MDR-Osterspaziergang ganz in die Nähe von Langenwetzendorf. Ausrichter ist im nächsten Jahr Zeulenroda. Wie wäre es da mit einem Abstecher nach Langenwetzendorf?!
Halten Sie die Ohren steif! Wir sehen uns … spätestens am Osterbrunnen in Langenwetzendorf 2010.
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