Pfingsten
Auch das Pfingstdatum richtet sich nach dem Osterdatum. Pfingsten wird 49 Tage nach Ostersonntag begangen. Der Pfingstsonntag fällt somit zwischen den 10. Mai und 13. Juni, der Pfinstmontag damit zwischen den 11. Mai und 14. Juni.
Da Pfingsten zu den großen christlichen Festen gehört, dauert es analog zu Ostern (Ostersonntag, Ostermontag) sowie Weihnachten (1. Weihnachtsfeiertag, 2. Weihnachtsfeiertag) ebenfalls 2 Tage. Sowohl der Pfingstsonntag als auch der Pfingstmontag sind in Deutschland gesetzliche Feiertage. Die Gläubigen feiern dann die Entsendung des Heiligen Geistes, der an diesem Tag zu den Aposteln und Jüngern zurückkam. Es ist gleichsam der Geburtstag der Kirche, der nachweislich seit dem Jahr 130 n. Chr. gefeiert wird.
Pfingsten in anderen Sprachen
- China (chinesisch): Wǔxúnjié – 五旬節 (traditionell) bzw. 五旬节 (vereinfacht)
- Dänemark (dänisch): pinse
- Großbritannien/USA/Australien (englisch): Pentecost, whitsun
- Estland (estnisch): Nelipüha
- Finnland (finnisch): helluntai
- Frankreich (französisch): Pentecôte
- Griechenland (griechisch): Πεντηκοστή (Pentikostí)
- Indonesien (indonesisch): Pentakosta
- Italien (italienisch): Pentecoste
- Luxemburg (luxemburgisch): Päischten
- Katalonien (katalanisch): Pentecoste, Pasqua Granada, Segonada Pasqua
- Niederlande (niederländisch): Pinksteren
- Norwegen (norwegisch): pinse
- Polen (polnisch): Pięćdziesiątnica, umgangssprachlich: Zielone Świątki
- Portugal (portugiesisch): Pentecostes
- Russland (russisch): троица (trójiza)
- Schweden (schwedisch): pingst, pingstdag
- Spanien (spanisch): Pentecostés
- Tschechien (tschechisch): letnice
Ursprünge des Pfingstfestes
Das christliche Fest Pfingsten hat jüdische Ursprünge und geht auf Schawuot zurück. Der Name heißt übersetzt Wochen und verweist damit auf die mit dem fünfzigsten Tag vollendeten sieben Wochen nach dem Pessachfest hin.
Jesus Christus selbst kündigte das Hochfest an, denn an diesem Tag wird der Heilige Geist herabkommen. Das Datum markiert damit den Abschluss der Osterzeit. Pfingsten wird daher auch als 8. Ostersonntag gefeiert. In seiner Pfingstpredigt legt Petrus dar, dass auf die Buße nun die Taufe auf den Namen Jesu Christi erfolgt. Die Gläubigen können den Heiligen Geist empfangen durch Handauflegen aber genauso auch durch die Predigt. In der biblischen Apostelgeschichte wird ferner das „Pfingstwunder“ beschrieben, bei dem die Jünger sowohl andere Sprachen sprechen als auch fremde Sprache verstehen konnten. Die Kirche will diese Geschichte so verstanden wissen, dass der Glaube alle Menschen unabhängig der lokalen Herkunft und der Abstammung anspricht.
Traditionen an Pfingsten
Es existieren viele unterschiedliche Pfingstbräuche, die eng mit dem bäuerlichen Leben verzahnt sind. Die ist auch kein Wunder, denn das Schawuot-Fest war gleichzeitig ein Erntedankfest. Man bedankte sich für eine reichhaltige Weizenernte, die mit dem Pessachfest begann. In unseren Regionen haben sich an Pfingsten viele Elemente eines Hirtenfestes erhalten, denn anstelle der Weizenernte war zu Pfingsten der Weideauftrieb des Viehs abgeschlossen.
In der Lüneburger Heide wird der Pfingstbaum (analog zum Maibaum) gepflanzt. In Oelde windet man den Pfingstkranz und in Mecklenburg schmückt man den Pfingstochsen. In Deidesheim gibt es die Geißbockversteigerung und in Menden die Pfingstkirmes. Ein beliebter Brauch ist auch das Birkenstechen. Hier machen sich die Junggesellen in der Pfingstnacht auf und stellen ihrer Angebeteten eine Birke vor das Haus. Im Bergischen Land ertönen beim Pfingstsingen fröhliche Lieder. Dabei ziehen junge Männer oder ganze Männergesangsvereine von Haus zu Haus und bringen den Bewohnern ein Ständchen – den sogenannten Pfingstgruß. Als Lohn gibt es Eier, Speck aber auch ein paar Münzen.
In Böhmen legten die Kinder am Pfingstvorabend Huflattichblätter vor die Türe. Am nächsten Morgen finden sie darauf die Pfingstbrezel. Das Huflattichblatt wird gepresst und aufbewahrt, denn ihm wurde nach gesagt, dass es bei verschiedenen Schmerzen helfen soll.
Kinder verkaufen an den Straßenrändern kleine Pfingststräuße. Es gibt Pfingstbrunnenfeste, bei denen der Dorfbrunnen mit Blumen und Birkengrün geschmückt wird. Aber auch die Häuser, Kirchen, Ställe, ja mittlerweile sogar Autos, werden mit Birkenzweigen und bunten Blumen verziert. Es gibt Volksfeste, wo analog zur Maikönigin die Pfingstkönigin gekürt wird. Flurumritte und Pfingstritte gehören ebenfalls zum Brauchtum.
In der Jugendarbeit sind Pfingstzeltlager oder Pfingsttreffen sehr beliebt. In Leipzig findet am Pfingstwochenende das Wave Gothic Treffen (WGT) statt. Das Musik- und Kulturfestival ist die größte Veranstaltung der alternativen und schwarzen Szene.
Die Nacht von Pfingstsonntag zu Pfingstmontag gilt in vielen Gegenden auch als Unruhenacht. Früher war es üblich, böse Geister zu vertreiben. Heute jedoch spielt man beim sogenannten Pfingststehlen lieber seinen Mitmenschen kleine Streiche. Dabei dürfen alle Gegenstände, die sich nicht unter einem Dach befinden, temporär entwendet und versteckt werden.
Bildquelle: Die Pfingstrose (Päonie) blüht rund um Pfingsten. Von: Potztausend / pixabay.com