Ostersonntag
Der Ostersonntag fällt auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond und bestimmt alle weiteren beweglichen Feiertag, die sich auf das Osterdatum beziehen. Der Frühlingsvollmond tritt im gregorianischen Kalender zwischen dem 21. März und dem 19. April ein. Von daher ist das frühestmögliche Osterdatum der 22. März und das spätestmögliche der 25. April.
Mit dem Ostersonntag wird im christlichen Jahreskreis der wichtigste Feiertag des Jahres festlich begangen. Es ist der Festtag der Auferstehung von Jesus Christus. Er zeugt von der Überwindung des Todes. Die liturgische Vesper am Ostersonntag beendet das Triduum Sacrum. Die heiligen drei Tage beginnen am Abend des Gründonnerstags und erstrecken sich über Karfreitag, Karsamstag und den Ostersonntag. Der Ostermontag ist analog zu Pfingsten oder Weihnachten der zweite Feiertag der wichtigsten, christlichen Feste.
Der Ostersonntag beginnt für die Christen mit der Feier der Osternacht. Der Gottesdienst beginnt bereits am Abend des Karsamstags und ist als Nachtwache (Vigil) anzusehen. War während der Fastenzeit die liturgische Farbe das Violett, wechselt sie in der Osternacht auf Weiß und gilt für die komplette Osterzeit.
Der Ostersonntag in anderen Sprachen
- Großbritannien/USA/Australien (englisch): Easter Sunday
- Frankreich (französisch): dimanche de Pâques
- Italien (italienisch): Domenica di Pasqua
- Niederlande (niederländisch): paaszondag
- Polen (polnisch): Wielka Niedziela
- Portugal (portugiesisch): Domingo de Páscoa
- Schweden (schwedisch): påskdagen
- Slowakei (slowakisch): Veľkonočná nedeľa
- Slowenien (slowenisch): Velikonočna nedelja
- Spanien (spanisch): Domingo de Pascua
- Tschechien (tschechisch): Velikonoční neděle
Bräuche am Ostersonntag
In der Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag muss das Osterwasser geholt werden. Auch die Osterfeuer werden entzündet.
Osterkerzen erhellten die Vigil-Feier, die so zu einer Lichtfeier wurde. Die Osterkerze symbolisiert den auferstandenen Jesus Christus, der Tod und Sterben hinter sich ließ. Ursprünglich war die Kerze ein Pendant zu einem heidnischen Brandopfer. Dieser Brauch schaffte es in die Kirchenliturgie. Früher war die Osterkerze aus kostbarem Bienenwachs. Sie wurde ferner mit Blumen und Blättern geschmückt. Da es sich um eine sehr große Kerze handelte, war sie ein Symbol für den Baum des Lebens. Die Kerzen bekommen als Symbol das Kreuz, die Jahreszahl sowie Alpha und Omega.
Vor allem in der Lausitz hat sich der Brauch des Osterreitens erhalten. Die Männer reiten dabei von einer Ortschaft zur nächsten, um die frohe Botschaft von der Wiederauferstehung von Jesus Christi in die Welt zu tragen. Vom Charakter her handelt es sich um eine Prozession zu Pferde. Reiter und Pferd haben sich für diese würdige Aufgabe fein herausgeputzt. Die Reiter tragen beispielsweise Gehrock und Zylinder. Auf dem Weg von einem Ort zum anderen werden traditionelle Kirchenlieder gesungen. In der jeweiligen Ortschaft wird die Dorfkirche umritten und so die wichtige Kunde überbracht. Bevor die Reiter den Heimritt antreten, wird gebetet und die Reiter erneut vom Pfarrer gesegnet.
Besonders Kinder freuen sich auf den Ostersonntag, denn dann kommt der Osterhase und versteckt die bunten Ostereier sowie kleine Geschenke. Als klassische Osterspeise gilt ein Lammbraten. Das Osterlamm erinnert an das jüdische Opferlamm anlässlich des Pessachfestes und gilt ebenfalls als ein Sinnbild für den Opfertod des Gottes Sohns.
In vielen Familien ist es auch üblich, einen Osterspaziergang in die erwachende Natur zu unternehmen. Er lässt sich auf den sogenannten Emmausgang zurückführen, der eigentlich am Ostermontag stattfand. Hintergrund dafür ist die Überlieferung, dass zwei der Jünger Jesus Christus am dritten Tag nach Kreuzigung Jerusalem verließen, um nach Emmaus zurückzukehren. Auf dem Weg treffen sie einen dritten, unbekannten Mann, der sich ihnen anschloss. Er hinterfragte ihre Trauer und stellte fest, dass Jesus der Messias gewesen sein muss, den die alten Schriften prophezeiten. Als die Gruppe in Emmaus eintraf, luden die beiden Jünger den Mann in die Herberge ein. Am Tisch bricht der Fremde das Brot und die beiden Jünger erkennen in diesem Moment den Sohn Gottes. Doch vor ihren Augen verschwindet Jesus. Die beiden Jünger kehren um nach Jerusalem und berichten den anderen Jüngern von ihrem Erlebnis und das Jesus Christus tatsächlich auferstanden sei. Ursprünglich war der Emmausgang ein geistlicher Gang mit Gebet und Gesang, der von der Pfarrkirche aus startete und ins Grüne führte.
Übrigens … Der Niederländer Jakob Roggeveen landete am am 5. April 1722, einem Ostersonntag, auf der abgelegenen Pazifikinsel Rapa Nui und gab ihr den namen Osterinsel. Die großen Steinfiguren, Moais genannt, zählen heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Bildquelle: Fliegende, weiße Taube als Zeichen der Erneuerung und Auferstehung. Von: liesie / sxc.hu