Ostern 2024: Ein kleiner, privater Rückblick auf die Osterwiese
Bei Karl May würde die Geschichte wie folgt starten … Viele Monde waren seit dem Osterfest vergangen. Alle Feiertage, die mit Ostern in Verbindung stehen, sind mittlerweile „abgearbeitet“. Es starten bereits die Vorbereitungen für die Saison 2025. Es ist also höchste Zeit für einen kleinen, privaten Rückblick auf die Saison 2024.
Man könnte es etwas provokant formulieren und daher bewusst nur die großen „Außenpole“ benennen: Rohrkrepierer oder Ideenfeuerwerk …? Opulent oder noch viel Luft nach oben …? Kunterbunt oder doch eher unfarbig …? In der Realität gibt es jedoch nicht nur Schwarz und Weiß, sondern viele Zwischentöne – mal heller und vielleicht auch mal dunkler.
Es obliegt letztlich jedem selbst zu beurteilen, wie er bzw. sie die Mitmach-Oster-Wiese 2024 in Langenwetzendorf fand. Von Anfang an war klar, ein Neustart wird knifflig. Dennoch waren die Erwartungen hochgesteckt. Schließlich sollte es ja ganz viele kreative Ideen geben, die sich über die Jahre aufgestaut hätten und nun endlich umgesetzt werden konnten. Auch unser Bürgermeister befeuerte durch seine Äußerungen im OTZ-Gespräch (veröffentlicht am 02.02.2024) das ganze nochmals. Dort hieß es unter anderem „Das Osterfest wird dieses Jahr noch bunter, weil auch Schule und Kindergarten mit eingebunden werden“.
Und wie sehen wir es …?
ABSOLUT TOTAL POSITIV!!!
Wir sprechen allen ein ganz großes Dankeschön aus: den Bastler:innen, den Künstler:innen, den Dichter:innen, den Organisator:innen und Helfer:innen, aber genauso auch den Besucher:innen, die der Osterwiese eine Chance gaben und sich das Ensemble ansahen.
Der Anfang ist nun gemacht, die Ostertradition wurde fortgeführt und somit für Langenwetzendorf erhalten. Und die Kids von den Kindergärten der Gemeinde und der Biolandschule haben ihren Part wirklich ganz wundervoll gemeistert. Das ging bislang fast unter und deswegen muss man das an dieser Stelle nochmals explizit herausstellen und Beifall klatschen sowie „BRAVO!“ rufen! Das habt Ihr super, toll und grandios umgesetzt! Da waren viele, wunderbare und vor allem „EGGSklusive“ und „EGGStremcoole“ Ideen dabei.
Nun gilt es, diesen Faden aufzugreifen und weiterzuspinnen. Und da ist ab sofort das ganze Dorf gefragt – nicht nur die Jüngsten, sondern neben „Gen X“ und „Gen Z“ auch und gerade das „Mittelalter“ sowie die noch rüstigen „Boomer“, die demnächst in ihr Seniorenleben starten werden oder erst kürzlich gestartet sind und die vielleicht noch nach einem neuen, spannenden und schönen Hobby suchen. Die Freizeitbeschäftigung „Oster-Wiese-Verschönern“ bietet drei Dinge in einem: viel Kreativität, knifflige Tüftelei und frische Luft.
Für uns als Familie Scholz steht dennoch fest, es wird kein Comeback im Park geben. Wir sind mit unserer Entscheidung vollkommen im Reinen. Sie fiel uns sicherlich nicht leicht, war aber am Ende richtig, denn sie erspart viel Stress und Ärger für alle Beteiligten. In der Langenwetzendorf-Gruppe auf Facebook wurde zum Beispiel von Bürger:innen gefragt, warum die schöne, bunte Osterdeko in diesem Jahr (2024) auf der Parkrunde nicht zu sehen war und gleichzeitig erreichten uns aus dem Nachbarort Nachfragen, ob wir für die weiterzureichenden Sachen tatsächlich Horrorpreise aufrufen würden. Dabei war von Preisen nie die Rede, wir wollten es so weitergeben, wie wir es erhalten haben … kostenlos, für lau, für umme … ganz einfach verschenken. Woher also kommen solche falschen Behauptungen? Auch sind uns Gerüchte zu Ohren gekommen, dass wir nur zu stolz gewesen wären für ein Weitergeben innerhalb der Gemeinde. Da fragt man sich dann schon … woher will man das eigentlich so genau wissen, wenn uns noch NICHT einmal EINE entsprechende Anfrage erreichte? Wir wollten uns rücksichtsvollerweise nicht aufdrängen, da wir gut nachvollziehen können, dass Fußstapfen auch Verantwortung bedeuten und damit groß und belastend werden können. Das muss man am Ende tatsächlich selbst aus freien Stücken wollen. Und dann gilt einfach auch das altbekannte Motto: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Wir wollten Ballast abwerfen und Platz schaffen. Am Ende bleibt ja alles in der Region und ist weiterhin öffentlich zu sehen. Nichts verschwindet in Kisten und Kellern. Die Ostersachen werden mit Respekt behandelt, sodass sie noch viele Jahre durchhalten können. All diese Aspekte waren uns bei der Lösungsfindung wichtig.
Bezüglich der Frage nach dem Warum können wir an dieser Stelle leider nur aus dem Nena-Song „99 Luftballons“ zitieren … und sagen „weil sowas von sowas kommt!“. Bei uns haben sich zudem Perspektiven und Prioritäten durch die Krankheit verschoben.
Es ist schon erstaunlich, was so manche Zeitgenoss:innen für eine Kreativität an den Tag legen … Diese Energie in sinnvolle Bahnen zu lenken, wäre vielleicht zielführender für die Oster-Wiese. In der Empirie gilt der Grundsatz „nicht von sich selbst auf andere zu schließen.“ Aber da sich Stolz ja so schön auf Scholz reimt, ist das schnell geritzt und daher total einleuchtend, oder? Es wäre wirklich wunderbar, wenn sich die Welt so simpel zeigen würde …TJA, den Gefallen tut sie uns leider nicht.