Elsterstädtchen Berga will ins Guinnessbuch
Ob Märchenbrunnen zur Weihnachtszeit oder Osterkrone im Frühling – Inge Oehlert und ihr Team aus Berga machen keine halben Sachen. Mit ihrer Osterkrone, die gut 14 000 bemalte Eier trägt, soll der Rekordversuch gestartet werden.
Berga. Gegenwärtig verbreitet der Märchenbrunnen, den Inge und Peter Oehlert, Heidi und Armin Roch, Jochen Russe und Erika Bunk im Advent im kleinen Park vor dem Bergaer Rathaus aufgebaut haben, weihnachtliche Stimmung. Nicht nur die Bergaer und ihre Gäste, auch die Gebrüder Grimm hätten ihre helle Freude daran gehabt. Figuren aus 13 Märchen sind hier zu entdecken.
Bei Inge Oehlert zu Hause wird unterdessen schon wieder fleißig an Ostereiern gemalt, denn die Lehrerin im Ruhestand hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Mit der Bergaer Osterkrone will sie die kleine Elsterstadt ins Guinnessbuch der Rekorde und ins Gespräch bringen. „Wenn Bieberbach im Frankenwald es schon mit 11.000 und ein Jahr später mit 12.000 Eiern zum Rekord gebracht hat, dann können wir das auch schaffen“, ist die kreative Bergaerin sicher. Rund 14.000 Eier werden die Osterkrone 2014 schmücken. Allein an der zuerst von Christian Dietzsch aus Obergeißendorf geschmiedeten Osterkronenform im Mittelpunkt sind 1740 Eier zu befestigen, die gelbe Krone darauf trägt 400 Eier. Auf die fünf großen Bogen auf dem Brunnenrand passen je 600 Eier und die fünf Verbindungsbogen sind mit je 580 bunten Ostereiern geschmückt. Die Ketten um den äußeren Brunnenrand nehmen ebenfalls 2000 Eier auf.
Wunderschöne Motive schmücken die Straußen- und Gänseeier an den fünf Friesenbäumen. Hobbymaler May zauberte die Vögel unserer Heimat darauf. Yvonne Lange wählte Max und Moritz sowie Hummelfiguren aus, während Inge Oehlert Blumen und Osterhasen für die Friesenbäume malte.
Vor sechs Jahren begann sie, eine Osterkrone zu gestalten. „Der Brunnen vor dem Rathaus sah immer so kahl und traurig aus“, meint sie. Und entwarf eine erste Dekoration. Dieser Versuch kam so gut an, dass sie mit einem Helferteam den Osterschmuck Jahr für Jahr erweiterte. Die Kinder sind immer wieder begeistert von der Hasenschule, die ebenfalls ihren Platz bekam. Mit den Spendenbüchsen, die in Geschäften der Stadt für den Brunnenschmuck aufgestellt sind, können Oehlerts und ihr Team die finanziellen Aufwendungen im Rahmen halten. Mitarbeiter des Bauhofes unterstützen beim Aufbau, wenn es nötig ist.
Ärgerlich nur, wenn die Dekorationen kaputt gemacht werden oder verschwinden.
Einmal stand der Hasenlehrer sogar entblößt vor seinen Schülern. Ein nächtlicher Langfinger hatte ihm den Anzug und das Hemd ausgezogen und mitgenommen. Dass er dabei gleich die Beine der Puppe zerschnitten hat, sei weniger schön gewesen, schmunzelt die frühere Lehrerin für Deutsch, Mathe und Musik.
Der Antrag für das Guinnessbuch der Rekorde ist gegenwärtig in Arbeit, er ist in englischer Sprache einzureichen. Natürlich sind alle, die davon wissen, schon gespannt, ob Berga hier punkten kann. Sicher ist, dass die Bergaer Osterkrone inzwischen ein Magnet auf dem thüringisch-sächsischen Osterpfad geworden ist. Auch diese touristische Initiative von Ingrid Wiese und befreundeten Vereinen in Berga, Wolfersdorf oder Niederalbertsdorf hat sich herumgesprochen und zieht viele Ausflügler an. Der schönste Lohn für die Osterkronen-Schöpferin ist ohne Frage die Freude der kleinen und großen Besucher.
Kathrin Schulz / 21.12.13 / OTZ
Original-Artikel bei der OTZ: Elsterstädtchen Berga will ins Guinnessbuch