Einmaliges Oster-Kleinod entsteht in Greiz
Die Greizer Osterkrone mit über 2000 textilen Eiern knüpft an die Tradition der Stadt an. Am Palmsonntag soll sie mit einem kleinen Fest wieder auf den Röhrenbrunnen gesetzt werden. Kleine Schwester entsteht für Seniorenheime.
Greiz. An einem textilen Kleinod für den Thüringisch-sächsischen Osterpfad arbeitet die Handarbeitsgruppe der AWO-Begegnungsstätte in der Greizer Marienstraße.
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Mit der Osterkrone, die ausschließlich mit Textileiern bestückt ist, entwickelten sie gemeinsam einen traditionellen und bundesweit einmaligen Osterschmuck für die Stadt.
Im vorigen Jahr hatten die Frauen mit den geschickten Händen die Osterkrone mit über 2000 Eiern und den dazu passenden Osterschmuck für den Rathausbalkon an die Stadt Greiz übergeben, wie Leiterin Bärbel Tröber informierte.
In den zurückliegenden Wochen allerdings fertigte die Gruppe erneut eine bunte Vielfalt der textilen Ostereier, um die Krone, die am Palmsonntag mit einem kleinen Fest auf den Röhrenbrunnen gesetzt wird, mit kleinen Kostbarkeiten komplettieren zu können.
Die Frauen sind sichtlich stolz auf ihre textil überzogenen Unikate, die neben den schon vorhandenen Eiern in diesen Tagen einen großen Wäschekorb gut zur Hälfte füllen.
Eva-Maria Großwig ist die Spezialistin für die Verdrahtung, die eine sichere Aufhängung der Eier garantiert. Als gelernte Goldschmiedin und langjährige Zirkelleiterin für Textilgestaltung hat sie dabei den Bogen raus. Gemeinsam mit Antonie Vetter und Bärbel Tröber entwickelte sie das textil gestaltete Osterei, um die Greizer Tradition als Stadt der Stoffe aufzugreifen.
Anna Koller, die 93-jährige Alterspräsidentin der Gruppe, ist die Spezialistin fürs Umhäkeln der Eier. Christiane Voß, die sonst gern Söckchen strickt, überzieht die Styropor-Eier mit fröhlich gemusterten Stoffen. Besonders die chinesischen Taschentücher eignen sich dafür gut, wie sie weiß. Die Osterkronen-Aktion hat sie angesprochen. Seither ist sie bei der AWO dabei.
Strickexpertin Doretta Kerschke möchte den Handarbeitstreff am Donnerstag ebenfalls nicht missen. Sie schätzt die gesellige, herzliche Atmosphäre und das gemeinsame Hobby.
Dass sich die textilen Ostereier so gut an einer Osterkrone machen, hätte Marion Böttcher aus der AWO-Begegnungsstätte nicht gedacht. Das Ergebnis allerdings hat auch sie überzeugt.
Natürlich freuen sich die Frauen auf das kleine Fest am Palmsonntag und drücken die Daumen, dass das Wetter auch mitspielt. Einen großen Wunsch haben die Schöpferinnen der textilen Osterkrone auch: „Wir möchten, dass alle, die sich an der Dekoration auf dem Röhrenbrunnen erfreuen, auch darauf achten, das nichts zerstört oder gestohlen wird. Im vorigen Jahren sind unter anderem acht straußeneiergroße Stickerei-Eier gestohlen worden, die wir wegen der arbeitsintensiven Technik nicht ersetzen können“, ärgert sich die Leiterin der Handarbeitsgruppe.
Eine besondere Aktion haben sie sich darüber hinaus ausgedacht. Als Wanderdekoration für die Seniorenheime der Stadt haben Bärbel Tröber und ihre Gruppe eine kleine Schwester der großen Osterkrone in Arbeit.
„Zum Ansehen und Anfassen ist sie gedacht“, erläutert Bärbel Tröber. „Wir haben bei einem Besuch im Seniorenheim festgestellt, dass viele Frauen die Textileier in die Hände nehmen und sich gern an ihre Tätigkeit in der Textilbranche erinnern. Gerade in diesem Landstrich, wo die Textilindustrie großen Stellenwert hatte, beginnen viele Senioren dann zu erzählen. Das tut ihnen gut.“
Kathrin Schulz / 28.03.14 / OTZ
Den Original-Artikel der OTZ finden Sie hier: Einmaliges Oster-Kleinod entsteht in Greiz