Die Ostermärchen
Auch die Osterzeit ist eine besondere Zeit – ähnlich wie Weihnachten. Die klassischen Weihnachtsmärchen kennt wirklich jeder. Als erstes fällt da natürlich das Stichwort „Weihnachtsgeschichte“. Dann folgen in der Aufzählung meist „Frau Holle“, „Hänsel und Gretel“ (wegen des Pfefferkuchenhäuschens) oder das „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ bzw. „Sterntaler“. Wer DEFA-Märchen liebt, bringt natürlich noch „Drei Haselnüsse für Aschenbrötel“ ein, dessen Geschichte sich ja am „Aschenputtel“ orientiert.
Aber gibt es Ostermärchen? Da muss man schon ein bißchen überlegen, oder? Aber dann kommt der Gedankenblitz! Natürlich, „der Hase und der Igel“! Das ist ein Ostermärchen. Eine wundervolle Abwandlung dieser Geschichte ist auch das Märchen „Die Schnellläufer“ von Hans Christian Andersen. Wer einmal in Dänemark Urlaub macht, kommt an diesen dänischen Schriftsteller garantiert nicht vorbei. Er hat dort Kultstatus und gilt als ähnlich großer Landsmann wie bei uns der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, der in Weimar das große Zeitalter der „Weimarer Klassik“ prägte und uns in Faust den „Osterspaziergang“ schenkte. Doch bei uns haben die Märchen von Hans Christian Andersen große Konkurrenz durch die Märchen der Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm. Von Hans Christian Andersen kennen wir jedoch auch einige Märchen. Die bekanntesten sind wohl: „Die Schneekönigin“, „Die kleine Meerjungfrau“ oder die Geschichte vom „Däumelinchen“.
Aber das Ostermärchen schlechthin stammt aus der Feder von Christian Morgenstern und es heißt … Tada! … „Ostermärchen“. Die bekanntesten Zeilen aus seiner Feder dürfte allerdings das Gedicht „Die drei Spatzen“ sein. Dass er die Natur liebte, stellt Morgenstern aber auch in seinem „Ostermärchen“ unter Beweis. Der erste Satz nimmt die Kinder mit auf eine fantastische Reise. „Es war einmal ein kleiner Junge, dem träumte in der Nacht vom Ostersamstag zum Ostersonntag, er läge nicht in seinem Bettchen in der warmen Stube, sondern draußen auf der Wiese unter dem blassen Vollmond und den silbernen Sternen. […]“ Die Zuhörer begegnen dem Winter aber auch dem Frühling und natürlich jeder Menge Osterhasen.
Zu den Ostermärchen gehören natürlich auch die Geschichten „Drum schenk ich dir ein Osterei“ von Joachim Ringelnatz bzw. „Die Entlarvung des Osterhasens“ von Erich Kästner. Ältere Semester kennen bestimmt noch die Geschichte der Osterhasenjungen „Hoppel und Poppel“ von Fritz Baumgarten. Jüngere dagegen kommen an „Stups der kleine Osterhase“ von Rolf Zuckowski nicht vorbei. Das besondere hierbei: Zuerst gab es das Lied, doch die Geschichte ist mittlerweile nicht mehr nur vertont, sondern es gibt sie auch reich bebildert in Buchform. Kinder lieben einfach den kleinen Osterhasen, der alles richtig machen will und doch von einem Missgeschick zum nächsten stolpert. In unserer Familie werden noch zwei Bilderbücher immer und immer wieder angeguckt (und das nicht nur zur Osterzeit). Sie können dennoch im weitesten Sinne ebenfalls in die Kategorie Ostermärchen eingeordnet werden. Zum einen ist das die Geschichte von „Hasa Lisa“ von Nele Most mit ihrem Freund Vincent und den garstigen Gackerhühnern. Und zum anderen ist es „Herr Hase und der ungebetene Gast“ von Steve Smallman.
Sie kennen weitere Ostermärchen? Dann schreiben Sie uns! Wir werden Ihre Hinweise an dieser Stelle schnellstmöglich veröffentlichen.
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