Die Osterkrone
Die Osterkrone findet sich meist ganz oben auf dem Osterbrunnen – wie eine echte Krone krönt sie nämlich das Haupt des Osterbrunnens. Die Osterkrone ist dabei das Pendant zur Erntedankkrone im Herbst. Diese wird allerdings aus den Ähren verschiedener Getreidesorten gebunden: Roggen, Weizen, Gerste und/oder Hafer. Die Osterkrone dagegen wird mit Grün gebunden. Das kann Tannengrün oder auch Buchsbaumgrün sein – je nachdem, was die Region gerade hergibt.
Hoffnung, Glaube, Sorge und Dank symbolisieren die vier Streben der Osterkrone
Sowohl Osterkrone als auch Erntedankkrone haben jedoch den gleichen typischen Aufbau: In der Regel besteht die Krone aus vier Strängen. Je nach Lesart könnte man darin auch die vier Himmelsrichtungen (Norden, Süden, Westen, Osten) oder den Jahreskreis mit seinen vier Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst und Winter) sehen. Allerdings tragen beide Kronen auch die christliche Symbolik in sich. Die vier Streben stehen also auch für Hoffnung, Glaube, Sorge und Dank.
Die vier Stränge sind auf einem Ring befestigt. Der Ring ist das uralte Symbol für die Ewigkeit, denn er hat weder Anfang noch Ende. Manche Erntekronen aber auch Osterkronen tragen dort, wo sich die vier Streben vereinen, noch ein Kreuz und ahmen damit die wirkliche christliche Königskrone nach, die die gekrönten Häupter einst zierte. Sie waren früher somit auch ein Symbol der Stärke und Macht – bei den Erntekronen eher ein Symbol der Macht der Natur: Denn nur eine gute Ernte schützte vor Hunger und Not im Winter. Die Osterkrone dagegen kann man durchaus auch als Opfergabe und die Bitte um den Segen für Feld und Flur ansehen.
Symbol für den Neubeginn der Natur
Während die Erntedankkrone lediglich bunte Bänder noch schmücken können, werden auf die Osterkrone viele aufwändig verzierte Ostereier gesteckt. An die imposanteste Stelle des Osterbrunnens kommen halt die wahren Schmuckstücke. Die bunten Eier sind dabei allerdings auch ein Symbol für die Fruchtbarkeit und gelten als Ursprung des Lebens.
Der Langenwetzendorfer Osterbrunnen im Park selbst hat keine richtige Osterkrone. Seine Statik erlaubt keinen entsprechenden Aufsatz. Die Brunnen in Auma, Triptis und Berga sind allerdings entsprechend „adelig“.
Der Osterbrunnen in Greiz ist in seiner Gesamtform einer Krone nachempfunden. Ihn krönt allerdings die echte Reußen-Krone des Greizer Röhrenbrunnens. Mittlerweile gibt es aber auch in Langenwetzendorf seit ein paar Jahren auf dem Anger eine liebevoll adoptierte Osterkrone. Das Osterbrunnen-Team hat den Ostereierschmuck von den Vorgängern aus Zeulenroda ebenfalls übernommen und immer weiter erweitert. Bei diesen kunterbunten Ostereiern kann der Fantasie freien Lauf gelassen werden. Hier ist niemand mehr an irgendein Farbkonzept (rot-gelb für den Brunnen im Park oder gelb-grün-blau für den Brunnen am Anger) gebunden. Gelb mit orange und lila bzw. pink kombiniert? Prima! Wie wäre es noch mit etwas hellgrün und türkis zur Ergänzung? Da wir jedes Jahr den Ostereierschmuck für die Osterkrone auf dem Langenwetzendorfer Anger vergrößern, wird sie jedes Jahr auch ein Stückchen bunter und strahlt dann, wenn das Wetter mitspielt, mit der Sonne um die Wette.