Der Osterstrauß
Einer der am weitesten verbreiteten Bräuche im deutschsprachigen Raum ist der Osterstrauß.
Die Leute wollen sich zu Ostern die erwachende Natur ins Haus holen. Meist werden am Gründonnerstag Zweige geschnitten. Sie treiben bei Zimmertemperatur in der Vase innerhalb einer Woche aus und stehen dann am Ostersonntag richtig im Saft. Der Osterstrauß symbolisiert damit nicht nur Rückkehr des Lebens und die Vertreibung des Winters sondern auch die Wiederauferstehung von Jesus Christus.
Welche Zweige eignen sich für den Osterstrauß?
Für den Osterstrauß eigenen sich verschiedene Gehölze. Vielfach verwendet wird Birke oder Haselnuss. Durch ihre verdrehten und verknöcherten Zweige wirkt die Korkenzieher-Hasel besonders interessant. Wem das Gehölz nicht zur Verfügung steht, der kann alternativ auch auf Korkenzieher-Weide ausweichen. Genauso gut gehen aber auch Kirsche oder Forsythie. Sehr schön sehen ebenfalls blühende Mandelzweige oder knorrige Äste eines alten Apfelbaumes aus. In katholisch geprägten Gegenden wird das Weidenkätzchen, vielfach als Palmkätzchen bekannt, verwendet. Es steht aber als frühe Bienenweide unter Naturschutz und sollte daher eher nicht aus der freien Natur entnommen werden.
Am Osterwochenende schmücken die Familien die Zweige des Osterstraußes mit bunt bemalten Eiern oder kleinen selbstgebastelten Figuren wie Küken oder Osterhasen. Dies geschieht meist bereits am Karsamstag.
Fazit: Für den Osterstrauß geeignet sind:
- Birke
- Haselnuss insbesondere Korkenzieher-Hasel
- Weide insbesondere Korkenzieher-Weide
- Kirsche
- Forsythie
- Mandel
- Apfel
- Weidenkätzchen (Palmkätzchen)
Besonders gut zur Geltung kommt der Strauß in einer bodentiefen Vase.
Bunter Strauß aus Osterblumen als Alternative für kleine Räume
Wer wenig Platz in der Wohnung hat, dekoriert anstelle eines üppigen und ausladenden Osterstraußes aus Zweigen, einen kleineren aus Osterblumen. Hier werden sehr gern weiße und gelbe Narzissen oder bunte Tulpen kombiniert. Wer sich dies nicht zutraut, der kann auch eine Osterschale gestalten. Dazu werden bunte Ostereier in eine Schale mit Ostergras gelegt. Dies wirkt sehr schlicht und elegant, denn bei der Deko gilt vielfach: Weniger ist meistens mehr. Man kann dazu noch ein paar Blüten wie Ginster, Schneeglöckchen, Anemonen oder Ranunkeln kombinieren.
Schmücken der Vorgärten und öffentlicher Plätze
In vielen Gegenden hat sich ebenfalls etabliert, dass der Osterstrauß auch außerhalb des Hauses geschmückt wird. Dazu putzen die Menschen Sträucher und kleine Bäume in den Gärten und Vorgärten bunt an. Einer der schönsten Eierbäume Deutschlands findet sich in Saalfeld (siehe dazu Saalfelder Eierbaum). An die Bäume und Sträucher werden ebenfalls bunte Ostereier gehangen. Wer mag verwendet Plastikeier. Vielfach setzt man aber auch ganz traditionell auf ausgeblasene Hühnereier. Man findet diesen schönen Schmuck des öffentlichen Raumes sehr oft auch vor Kirchen und auf öffentlichen Plätzen.
Bildquelle: Osterstrauß 2010 in Gleisdorf, Österreich. Die Zweige werden bunt geschmückt und in einer großen Vase arrangiert. Von: Anna reg (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0 at], via Wikimedia Commons