Osterpark in Langenwetzendorf

Den Osterpark in Langenwetzendorf gab es von 2021 bis 2023. Er war eine „Erfindung“ des MDR. ;o)

Er entstand durch die kurz vor Ostern 2021 geplanten Dreharbeiten zu „Unser Dorf hat Wochenende“. Gedreht wurde damals leider nicht, aber die Vorbereitungen waren soweit fortgeschritten, dass die Entscheidung fiel „Wir reißen nichts wieder ab, sondern bauen auf!“.
Wir erweiterten coronabedingt das eigentliche Osterbrunnen-Areal um die Strecke um den Parkteich. Und danach fragten alle „Warum habt Ihr das eigentlich nicht schon immer so gemacht?“ Der Drops war „gelutscht“ und wir kamen aus der Nummer nicht mehr so ohne weiteres heraus. Doch ab 2024 wird es wieder etwas anders.

 

 

 

Liebe Osterparkfreunde und -freundinnen,

mit einem lachenden und einem weinenden Auge müssen wir Euch leider mitteilen, den Osterpark, so wie es ihn die letzten drei Jahre gab, wird es in diesen Ausmaßen nicht noch einmal geben.

Für Außenstehende mag der Entschluss vielleicht überraschend kommen. Wir diskutieren familienintern jedoch schon seit einigen Jahren, wie lange wir das Projekt noch stemmen können. Den Meilenstein „20 Jahre Osterbrunnen in Langenwetzendorf“ wollten wir im letzten Jahr unbedingt noch schaffen. Also hieß unsere Entscheidung: „Wir gehen es noch einmal an!“ – auch wenn wir da schon merkten, dass unsere Gesamtsituation stets schwieriger wurde.

Wir waren erleichtert und auch ein bisschen stolz, als wir es dann geschafft hatten. Es war 2022 eine schöne Osterzeit. Viele Besucher sprachen uns Mut zu: „Macht weiter, solange es irgendwie geht. Wir wollen nächstes Jahr wiederkommen.“

Dann fand sich die Diskussion um das Osterfest 2023 wieder in unseren Familiengesprächen. Es fiel öfters der Satz: „Das sind wir den Besuchern schuldig …“ Ich hielt dem entgegen: „Bin ich bei einem ehrenamtlichen Engagement wie »der Parkverschönerung zu Ostern« irgendwem irgendwas schuldig? Ich glaube nicht, außer unserer Familie.“

Für 2023 haben wir die Herausforderung Osterpark dann aber doch noch einmal angenommen. Wir wussten von vornherein, dass es ein dickes Brett werden würde, aber wie dick und hart es ist, merkst du erst, wenn du beim Bohren bist. Wir gingen an unsere Grenzen und an manchem Tag auch darüber hinaus. Beim Aufbau hat uns das Wetter mit Nässe und Kälte zu schaffen gemacht. Osterpark-Aufbauen ist nichts für Rheumakranke, Bandscheibengeschädigte und „Weicheier“.

Dennoch war es wieder eine schöne Vor- und Osterzeit. Trotz schlechten Wetters waren erstaunlich viele Besucher:innen unterwegs – auch ganz ohne mediale Werbung. Ich hatte den Eindruck, einige Familien hatten Dauerkarten gelöst.

In der Abbauphase merkten wir dann, welchen Schaden die anhaltende Nässe an Hasen, Eiern und Papphühnern angerichtet hatte. Die Folge ist ein enormer Reparaturaufwand. Wie ist unsere Perspektive? Lohnt sich der Aufwand? Wie die erforderliche Zeit und Kraft dafür aufbringen? … Es gibt viele Fragen, die Entscheidungen erforderten.

Als pflegende Angehörige werden die Tage generell nicht leichter bei einer fortschreitenden Erkrankung. Nächstes Jahr können wir in einer noch ganz anderen Situation sein. Dann muss man schauen, wo man Kräfte sparen und Zeiten finden kann. So sehr wir uns als Familie mit dem Projekt Osterpark verbunden fühlen, müssen wir jedoch auch feststellen, dass er nicht essenziell ist. So festigte sich die Entscheidung, dass wir die Dimension Osterpark nicht noch einmal angehen werden. Wir machen uns frei von einer gefühlten Verpflichtung und entscheiden zu gegebener Zeit, was möglich ist.

Meine Eltern waren in der Abbauwoche zu einem Gespräch, wie es mit dem Osterbrunnen in Langenwetzendorf weitergehen kann, bestellt. Dort wurde ihnen vermittelt, dass sich viele kreative Ideen und Projekte von Einrichtungen und Privatpersonen entwickeln würden, ja, wenn die perfektionistische Familie Scholz mit ihrer Dominanz nicht wäre, mit der man einfach nicht zusammenarbeiten kann.

Ein bestimmter Personenkreis lehnt jede Zusammenarbeit von vornherein ab, verteilt die rote Karte und erwartet einen Lösungsweg. Tolle Strategie! Aber es gibt sie, die Lösung. Während sich 2022 für den Osterbrunnen niemand zu interessieren schien, ist es toll zu wissen, dass es jetzt viele Initiativen gäbe. Die ganze irrwitzige Farce hat notwendige Entscheidungen beschleunigt und uns angemahnt, diese nicht auf die lange Bank zu schieben. (Sie ist aber definitiv nicht der Auslöser oder die Entscheidungsbasis für uns.)

Der Abschied vom Osterpark fällt uns nun umso leichter, da wir wissen, dass es um die Osterkrone mit einer Osterwiese in bunter Vielfalt weitergehen soll und wird. Nach Jahren der Stagnation gibt es endlich ein klares Bekenntnis des Ortes zu „Ostern in Langenwetzendorf“. Somit machen wir den Weg frei. Die neuen Kreativen können loslegen, ihre eigenen Ansprüche und Handschrift für die Umsetzung der Ideen zu finden und zu präsentieren. Wenn drei Leute den Osterpark entstehen lassen konnten, was kann dann erst möglich sein, wenn sich zehn oder sogar dreißig „Osterverrückte“ engagieren?! Dabei wünschen wir aufrichtig viel Freude, gute Laune, warme Hände und kluge Gedanken. Das alles kann man neben Durchhaltevermögen gut gebrauchen.

Ein bisschen Nostalgie kann man ja auch pflegen. Der Osterpark lebt weiter, in gefühlt zehntausenden Fotos und in unser aller Erinnerung. Später wird man sich vielleicht einmal Geschichten erzählen: „… Weißt Du, damals als ich klein war, da gab es bei uns zu Ostern im Park eine Kaffeetafel. Nach dem Kindergarten musste ich dorthin. Ich habe mit den Osterhasen meine Brotdose mit Gummibärchen und Apfelstücken geleert. Teller standen da genug rum. Die waren zwar ein bisschen schmutzig, aber das ist ja nicht so schlimm. Doch die Mäuse auf dem Tisch … nee, Mäuse gehören nicht auf eine Kaffeetafel. Die hab ich immer unterm Eierbaum versteckt. …“ Ja, so könnte man es sich erzählen und noch so manch andere Begebenheit.

Jetzt schauen wir nach vorn und freuen uns auf eine Mitmach-Osterwiese um die Osterkrone 2024!

Monique Scholz im Mai 2023