Brunnengeister machen Triptiser Markt osterfein

Martin Lücke / OTZ vom 06.04.2019

Triptis. Bunte Eier im Überfluss verteilen um das Stadtbild bemühte Frauen im Zentrum. 400 Stunden Arbeit investiert.

Neu sind in diesem Jahr die Dekorationen an der Fassade der Stadtbibliothek. Es stehen österlich geschmückte Blumenkästen in den Fenstern des Erdgeschosses und es kämen noch drei bunte Kränze an der Front hinzu, erläuterte am Donnerstagvormittag die inoffizielle Sprecherin der Triptiser Brunnengeister, Doris Köchig. „Wir sind ja kein Verein“, hält sie fest. Umgeben ist sie dabei von eifrig werkelnden Frauen, die auf dem Triptiser Markt den Brunnen mit einer aufwendigen Osterkrone herausputzen und im Umfeld noch weitere Dekorationen anbringen. Bei den Brunnengeistern handelt es sich um eine Gruppe engagierter Damen, die sich seit Jahren um die Verschönerung des Stadtbildes verdient macht.

Seit Ende Januar bereite man den Osterschmuck vor. Bis vor 14 Tagen habe man gearbeitet. Hinzu kam die Anfertigung von gebastelten Kleinigkeiten, um diese zum Ostereiermarkt, am 14. April, den Besuchern zum Kauf anzubieten. Die so gewonnenen Einnahmen fließen in den Erhalt des Brunnens, erläutert Köchig. Neben der Osterkrone und den Installationen an der Bibliothek, zieren Arrangements und Kränze auch das Rathaus und viele Blumenkästen auf dem Platz. Insgesamt haben die Frauen dafür erneut rund 6000 handbemalte Eier verarbeitet und kunstvoll in die ­Gebinde eingearbeitet. Gelb, Violett, Orange, Blau und Rot strahlt es ringsumher. Diesen erheblichen Aufwand betreiben die Brunnengeister nun bereits seit neun Jahren. 400 Arbeitsstunden hätten die Frauen seit Januar allein in das österliche Aufhübschen des Stadtkerns investiert, betont Köchig: „Rein aus Freude an der Sache.“ 19 von ihnen sind am Mittwoch auf dem Markt aktiv. „Bis etwa um eins wollen wir ­fertig sein“, heißt es, aber für ein Gruppenfoto bleibt bei all der Arbeit und Liebe zum Detail dennoch Zeit.

Das Schmücken eines Osterbrunnens mit umfangreichen Verzierungen und bunt bemalten Eiern ist ein Brauch der eigentlich aus der Fränkischen Schweiz stammt. Laut Wikipedia berichten Überlieferungen aus dem Jahr 1909 erstmals von einem Osterbrunnen. In den 1920er und 1930er Jahren breitete sich der Brauch auch nach Thüringen aus, erst mit den 1970er Jahren könne man aber von einer dauerhaften Verankerung im Freistaat sprechen.

 

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